Informationen für Gesundheitsfachpersonen

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Interkultureller Dolmetschdienst ukrainisch / russisch

Die Buchung von Dolmetschdiensten im Rahmen medizinischer Konsultationen erfolgt in der Regel auf dem ordentlichen Weg über die Beratenden der Sozialhilfe, wobei die Kosten gemäss den Bestimmungen der Sozialhilfe übernommen werden.

Im Rahmen der derzeitigen Flüchtlingssituation können notwendige ausserordentliche Dolmetschdienste von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, aber auch direkt über HEKS Linguadukt gebucht werden (lediglich ukrainisch/russisch). Die Kosten für diese Dolmetschleistungen werden in diesen Fällen von den Medizinischen Diensten des Gesundheitsdepartements BS bis auf Weiteres subsidiär übernommen.

Buchungs- und Rechnungsprozess von HEKS Linguadukt:

1. Erstellung eines Kundenkontos auf HEKS Linguadukt (Account-Eröffnung für Online-Aufträge | HEKS), dies ist notwendig um Dolmetschbuchungen zu tätigen.  

2. Buchung: Achten Sie hier darauf, die Medizinischen Dienste des Gesundheitsdepartements BS als Rechnungsempfänger auszuwählen. Sie finden die entsprechende Option direkt in der Buchungsmaske der Online Vermittlungsplattform von HEKS Linguadukt im Dropdown-Menü «Rechnungsadresse». 

Wir möchten darauf hinweisen, dass es keine Garantie gibt, dass ein Angebot für ukrainisch/russisch zeitnah verfügbar ist, da Dolmetschdienste dieser Sprachen derzeit stark gefragt sind.  

Bei Fragen dazu können Sie sich an folgende E-Mail Adresse wenden: support-ukraine@bs.ch.

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Tuberkulose

Tuberkulose kommt in der Ukraine ca. 15 mal häufiger vor als in der Schweiz. Besonders multiresistente Tuberkulosestämme sind in Osteuropa verbreitet. Als Hilfsmittel zur Bewertung des Tuberkuloserisikos kann ein audiovisueller Fragebogen verwendet werden, der unter www.tb-screen.ch abgerufen werden kann und auch auf Ukrainisch verfügbar ist.

Lungenliga TB Hotline 0800 833 833

Mail tbinfo@lung.ch

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Sexuelle Gesundheit

In der Ukraine liegt eine HIV-Prävalenz von ca. 1% vor (vgl. das Country Factsheet von UNAIDS zur Ukraine). Dies ist etwa 5 Mal höher als die HIV-Prävalenz in der Schweiz und entspricht dem Schwellenwert der WHO zur Einordnung als Hochprävalenzland. In gewissen Schlüsselgruppen ist die Prävalenz höher.

Info: Die unten stehenden Websiten haben zudem entweder Informationsblätter auf ukrainisch oder haben jeweils eine ukrainische Version.

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Tollwut

Der Krieg in der Ukraine zwingt Millionen von Menschen, ihr Zuhause zu verlassen. Fast fünf Prozent der Flüchtlinge nehmen ihre Katze oder ihren Hund mit. Bei der Einreise von Hunden und Katzen aus Ländern wie der Ukraine, in denen die Tollwut noch vorkommt, sind sichernde Bedingungen zu erfüllen. Das Risiko einer Tollwuteinschleppung durch Hunde und Katzen, die ihre Halterinnen und Halter begleiten, wird jedoch als gering eingeschätzt, da ein grosser Teil der mitgenommenen Heimtiere gegen Tollwut geimpft ist oder keinen Kontakt zu Wildtieren hatte.

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Poliomyelitis

In der Ukraine ist seit Oktober 2021 ein Ausbruch des zirkulierenden, aus Impfstoffen gewonnenen Poliovirus vom Typ 2 (cVDPV2) zu verzeichnen. Die Zirkulation des Virus wurde in zwei Provinzen (Oblasts) bestätigt: Rivne im Nordwesten und Zakarpattya im Südwesten des Landes. In der aktuellen Krisensituation birgt dieser Ausbruch ein erhebliches Risiko der internationalen Ausbreitung, da in den an die Ukraine angrenzenden Ländern seit 2020 subnationale Lücken in der Durchimpfung bestehen, die durch lokale Unterbrechungen der Impfprogramme aufgrund der COVID-19-Pandemie, durch die nachlassende Leistungsfähigkeit der Überwachung der akuten schlaffen Lähmung (AFP) in mehreren Ländern und durch krisenbedingte Massenbewegungen der Bevölkerung verursacht werden.

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Masern

Neben der Ukraine sind auch mehrere andere Länder der Region, darunter Polen, die Slowakei und Rumänien endemisch für Masern. Suboptimale Überwachung und Immunitätslücken in der Bevölkerung sind einige der Gründe für die anhaltende Übertragung von Masern. Jüngste Ausbrüche von Masern in einigen Ländern der Region deuten darauf hin, dass Jugendliche und junge Erwachsene besonders anfällig sind.

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Impfungen

Ziel: möglichst vollständiger Impfschutz (Basisimpfungen) gemäss den aktuellen Empfehlungen des Schweizer Impfplans.

Bei der Beurteilung des Impfstatus sind die Unterschiede des ukrainischen Impfplanes (z.B. 2. MMR-Impfung erst im Alter von 6 Jahren) und das erhöhte Risiko einer Polio-Erkrankung (DTPa- und dTpa-Auffrischimpfungen sollen immer auch IPV enthalten) zu berücksichtigen.

Bezüglich Impfstoff, zeitlichem Abstand und Abfolge der Nachholimpfungen bei nicht- oder unvollständig geimpften Kindern und Erwachsenen siehe entsprechende Kapitel im Schweizer Impfplan.

In der Regel sollten nur dokumentierte Impfungen berücksichtigt werden.

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